Vom 25. bis 28. Juni in Nürnberg â€" in der Katharinenruine, im Jazzstudio und im Krakauer Haus: das zweite Festival 'PolenAllergie'. Dagegen hilft den Befallenen - selbst weltläufige und rüstige Kulturmenschen - freilich auch kein Nasenspray. Vielleicht aber nun die Ohrenspülung, die es mit der zweiten Ausgabe des deutsch-polnischen Jazz-Festivals 'PolenAllergie' in Nürnberg gibt.
Grazyna Wanat, Leiterin des Nürnberger Kulturzentrums Krakauer Haus und Reinhold Horn, Programm-Leiter im Nürnberger Jazzstudio und des Nürnberger Vocal Jazz-Festivals Stimmenfang, bieten nun bereits die zweite 'Impfung' an: gegen das hartnäckige, untergründige Misstrauen der Westdeutschen gegenüber ihrem Nachbarland.
Denn, so heißt es in ihrer Festival-Philosophie:"Während rund 50 Prozent der Ostdeutschen Polen schon mehrfach besucht haben, sind es nur rund 13 Prozent im Westen. Polen - obgleich nur 70 Kilometer von Berlin entfernt - ist für viele Deutsche noch ein unbekanntes Reiseziel." Und weiter:"Fernab des großen Medienrummels im Jazz hat sich gerade in den vergangen 20 Jahren nach dem Ende des Kommunismus eine neue junge Jazz-Generation formiert, die eine ähnlich eigenständige Ästhetik und Formsprache entwickelt hat wie beispielsweise ihre skandinavischen Kollegen in Norwegen und Finnland seit Mitte der 90er Jahre.“
Nachprüfen lässt sich die begründete Einschätzung der beiden Allergologen mit einem Programm, in dem der schwedische Kontrabass- und Cello-Lyriker Lars Danielsson an der Seite des polnischen Star-Pianisten Leszek Możdżer (Foto) die Luft entspannt zum Schwingen bringt (28.6. St. Katharina Open Air). "Pasodoble" ist der Titel der vor zwei Jahren bei ACT erschienenen, souveränen Duo Scheibe - darauf folgt ganz neu nun "Tarantella“, erweitert um Trompete, Gitarre und Schlagzeug zum fantasievoll ausschreitenden Quintett.
Spannend ist es auch, wenn sich die junge Danziger Erfolgsgruppe Pink Freud ihrem schön versponnenen "Trance-Jazz-Dance" widmet: Wojtek Mazolewski an Bass, Loops und Sampler, Tomek Zietek an der teils elektronisch verfremdeten Trompete und Kuba Staruszkiewicz am Schlagzeug (26.6. Jazz Studio).
Stargast ist das Urgestein der Szene Tomasz Stanko (Foto) â€" der Trompeter vertritt die 'Old and New Dreams' im Festivalprogramm und empfiehlt sich mit dem Simple Acoustic Trio (27.6. St. Katharina Open Air).
Das junge Filip Wisniewski Trio aus Nürnberg â€" benannt nach dem deutsch-polnischen Überflieger an der Gitarre - bietet mal kantigen, mal geschliffenen, aufgezwickten und doch bereits erstaunlich abgeklärten Gitarrenjazz (25.6. Krakauer Haus) - mit Filip Wisniewski (g), Johannes Felscher (b-g) sowie Julian Fau (dr).
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