Nach seinem von der Presse hochgelobten und überraschend erfolgreichen Folk-Debüt "Die Phantasie Wird Siegen" stellte sich für den gerade mal 23-Jährigen die Frage: Was tu ich jetzt, ein Jahr später? Ruh ich mich auf meinen Lorbeeren aus und pausiere noch 'ne Weile? Geh ich auf Nummer sicher und liefere einen ähnlichen gelagerten Nachfolger ab? Der aus Berlin stammende Sänger und Songschreiber wählte eine dritte Möglichkeit und beschreitet auf seinem gerade veröffentlichten Zweitwerk "Rangoon" klanglich völlig neue Wege. Um den Künstler selbst zu zitieren: "Jede Reise durch Rangoon wird eine andere sein. Wie gerne wäre ich bei jeder einzelnen mit dabei."
Herr Prosa erweitert den ruhigen Akustik-Sound seines Debüts mit erfrischend anders klingenden Arrangements, schafft Spannungsbögen auf dem Album und in den Liedern, mal durch Rock-Gitarren und Blechbläser-Passagen, mal durch hypnotische Klavierakkorde. Ein spannendes und emotionales Werk, das einen mit vielen guten Songs und dank Max Prosas feinem lyrischen Gespür - wenn man sich einhört und einlässt - mit vielen schlicht schönen Textzeilen belohnt.
Mut beweist der Wahl-Leipziger übrigens auch mit der Wahl einer Coverversion, er singt Leonard Cohens "Hallelujah". Auf deutsch. Die Übersetzung dazu stammt vom Berliner Autor und früheren Rio Reiser-Lebensgefährten Misha Schoenebergin, der auch sonst als Mentor und Co-Autor fungierte. Prosa stellte sich und der Welt dabei gar nicht erst die Frage, ob es wirklich noch eine Version des Klassikers braucht. Er fragte den Altmeister lieber selbst. Und wie er in einem Interview erzählte, habe Cohens Management umgehend zurückgerufen, die Version gelobt und freigegeben. Was will ein aufstrebender Jungliedermacher mehr?
Das Konzert beginnt um 20:30 Uhr, Karten sind zum Vorverkaufspreis von 16,60 € u.a. direkt beim E-Werk erhältlich: